Anhang
- Betonfeuchte
-
Zementgebundene Beschichtungssysteme bzw. Mörtel haben den Vorteil, dass diese auf
feuchten Betonuntergrund aufgebracht werden können, bzw. in der Regel sogar auf matt-feuchten Untergrund
aufgebracht werden müssen. Die für die Hydratation - das Abbinden - des Zementes
erforderliche Wassermenge darf nicht durch einen trockenen Untergrund, ebensowenig wie durch Sonneneinstrahlung
und starke Luftbewegung (Wind) vermindert werden.
- „trocken": Eine rd. 2 cm tiefe, frisch hergestellte Bruchfläche darf (infolge Austrocknens) nicht augenscheinlich heller werden. Unter einer am Rand aufgeklebten PE-Folie (500 mm x 500 mm) darf über Nacht keine Dunkelfärbung des Betons und keine Kondensation von Feuchtigkeit auftreten.
- „feucht": Die Oberfläche hat ein mattfeuchtes Aussehen, darf aber keinen glänzenden Wasserfilm aufweisen; das Porensystem des Betonuntergrundes darf nicht wassergesättigt sein, d. h. aufgebrachte Wassertropfen müssen eingesogen werden und nach kurzer Zeit muss die Oberfläche wieder matt erscheinen. Der Feuchtegehalt kann mit der CM-Methode bzw. durch Darren bei 105°C genauer bestimmt und mit dem in den Angaben zur Ausführung angegebenen zulässigen Wert verglichen werden.
- „nass": Das Porensystem des Betonunteruntergrundes ist wassergesättigt; die Betonoberfläche wirkt glänzend, weist jedoch keinen tropfbaren Wasserfilm auf.
- CM-Methode (Carbid-Methode): Mit der CM-Methode kann der Feuchtegehalt des Betonuntergrundes festgestellt werden. Die Durchführung der Prüfung wird sowohl in der DAfStb-Richtlinie als auch in der ZTV-ING ausführlich beschrieben.
- Darren: Die entnommene Betonprobe (ca. 100 g) wird im Labor gewogen und im Trockenofen bei 105 °C bis zu einem konstant bleibenden Gewicht vollständig ausgetrocknet. Durch die Gewichtsdifferenz kann der exakte Wassergehalt der Probe ermittelt werden.
Reaktionsharz-Mörtel (PCs) und die meisten kunstharzgebundenen Oberflächenschutzsysteme (Imprägnierungen, Versiegelungen, Beschichtungen) müssen auf trockenen Betonuntergrund aufgetragen werden.
Die DAfStb-Richtlinie unterscheidet beim Betonuntergrund zwischen trocken, feucht und nass.
Orginaltext DAfStb-Richtlinie:
Hier eine Kurzfassung der Vorgehensweise:
Bruchstücke des Betons bis 2 cm Tiefe entnehmen, zerkleinern, absieben und Einwaage vornehmen. Stahlkugeln und anschl.
Calciumcarbid-Ampulle in Druckflasche einfüllen, verschließen und kräftig schütteln. Manometerablesung vornehmen und
mit dem abgelesenen Druck den Feuchtigkeitsgehalt aus Tabellen (siehe Richtlinie bzw. ZTV-ING) ermitteln.
Ein bestimmter Wert für den zulässigen Feuchtigkeitsgehalt kann nicht angegeben werden, da dieser für unterschiedliche
kunstharzgebundene Materialien auch unterschiedlich ausfallen kann. Der sachkundige Planer bzw. der Materialhersteller
müssen hierzu entsprechende Angaben machen.